Bad Hersfelder Festspiele: Komödie der Irrungen
Mit großen Schritten geht es auf die bevorstehende 66. Bad Hersfelder Festspielsaison. Gelegenheit für mich, einen Rückblick auf die 65. Festspiele im vergangen Jahr zu werfen und einige meiner Bilder zu zeigen. Anfangen will ich „Komödie der Irrungen“ von William Shakespeare.
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Idee für Irrungen mit Doppelgänger von anderen Autor
William Shakespeare hatte ein wunderbares Talent, durch seine Figuren Fragen stellen zu lassen, die heute noch viel zitiert werden und die auch in der Gegenwart an keiner Aktualität verloren haben: „Wer bin ich? … und wenn ja, wie viele? Bin ich noch ich – und wenn ja: wer ist das eigentlich? Bin ich einmalig auf der Welt oder austauschbar, ersetzbar womöglich?“. Auf diese Fragen sucht man auch im 451. Geburtsjahr des Dichter Shakespeare eine Antwort, vor allem in unserer heutigen schnelllebigen Zeit, wo man durch den Job in Abwechslung mit seinem Privatleben sowie mit dem Internet mit seinen vielen sozialen Medien ständig eine andere Rolle spielen muss verbunden mit der Angst, seine Identität und Existentes zu verlieren. Dieses frühe Theaterstück von William Shakespeares (um 1590 vermutlich geschrieben) ist Schwank und Märchen mit einen ernsten Hintergrund. Die Handlung mit den getrennten Zwillingen hat der englische Schriftsteller aus der Komödie „Menaechmi“ des römischen Dichters Plautus kopiert. Als ich das gelesen habe, schoss mir eine weitere Parallele zu unserer heutigen Zeit durch den Kopf: Ungefragte und unerlaubte Verwendung von Werken anderer Kreative. Figuren und Textpassagen aus anderen Stücken habe er verwendet, so lange es seinen Werken nutzte. Die Kritiken, er habe sich mit fremden Lorbeeren geschmückt, störte ihm daher nicht. Shakespeare, selbst Vater von Zwillingen, steigerte die Geschichte von Plautus, indem er diesen getrennten Zwillingsbrüdern je einen Diener zur Seite stellte, beide auch getrennte Zwillinge.
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Kampf am roten Teppich
Festspielintendant Dieter Wedel hat für die Bad Hersfelder Festspiele Shakespeares „Komödie der Irrungen“ neu verfasst und auf seine Art interpretiert. Eine Aufgabe, die jeder Regisseur vor sich hat, wenn Shakespeare auf dem Spielplan steht. „Shakesperae zu spielen, wie „der Dichter es sich gedacht hat“ ist unmöglich, denn es gibt keine von ihm abgesegnete letzte Fassung seiner Werke, kein autorisiertes Manuskript“, schreibt Dieter Wedel in seinem Vorwort zu der Premiere. Für seine erste Premiere in Bad Hersfeld hat der Festspielintendant nicht nur für das Stück neue Ideen geliefert. Eine neue Bühne, eine neue Zuschauertribühne mit rutschfester Treppe und mehr Beinfreiheit, eine Eröffnungsfeier im Grünen und über einen roten Teppich liefen viele prominente Gäste aus Politik, Schauspiel und aus den Medien. Und davor viele Fotografen, die sich darum rissen, die Prominenz für die YellowPress abzulichten. Fotografieren am roten Teppich macht da einfach keinen Spaß.
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Bekannte Schauspieler
Mehr Spaß hat es dafür gemacht, an einem frischen späten Sommerabend wenige Tage vor der Premiere in der Stiftsruine die Generalprobe als Pressefotograf begleiten zu dürfen. Eine Auswahl der Bilder zeige ich unten. Dieter Wedel konnte eine Vielzahl von bekannten und beliebten Schauspieler der deutschen Filmbranche und Theaterlandschaft für die „Komödie der Irrungen“ verpflichten: Robert Joseph Bartl (Max-Reinhardt-Preisträger, bekannt als Gerichtsmediziner im ARD Tatort München), die gebürtige Wienerin Sonja Kirchberger, Cosma Shiva Hagen (Tochter von Nina Hagen), Rudolf Krause (Adolf-Grimme-Preis-Träger, ZDF-Krimi-Reihe „Unter Verdacht“), Heinz Hoenig (gewann eine Vielzahl an Preisen, eine Übersicht mit Auswahl seiner Rollen in Film und Fernsehen, TV-Serien und auf der Bühne sowie Auszeichnung passt auf fünf Seiten!), Lara Mandoki, Mathieu Carrière (der französiche Familienname ist hugenottischen Ursprungs), Markus Majowski (Publikumsliebling aus den Werbespots der Deutschen Telekom), Stefan Reck, Franziska Reichenbacher, Teresa Rizos, Ute Reiber, Peter Englert, Velentina Jiménez Torres, Raúl Semmler und Constantin Schwab.
Die Haupt- und Doppelrolle Antipholus spielte Christian Schmidt, der auch eine Doppelrolle im „Sommernachtsmärchen“ spielte. Für diese Leistung in den doppelten Doppelrollen ist er mit dem Großen Hersfeldpreis ausgezeichnet wurden. Die Doppelrolle des Dieners übernahm Lars Rudolph, der mit einem wunderbaren Mimikspiel oben gestellte Fragen stellte. Der Schauspieler ist unter anderem für seine Rollen in „Die Reise zum Mittelpunkt der Hallig“ und der Edgar Walles-Filmparodie „Der Wixxer“ und „Neues vom Wixxer“.
Die 66. Bad Hersfelder Festspiele starten am 24. Juni 2016, alle Informationen, den Spielplan, Sitzplan, den Ticketvorverkauf und die Preise stehen auf Bad Hersfelder Festspiele
Weitere Bilder zeige ich hier in meinem Blog unter dem Suchbegriff „Bad Hersfelder Festspiele„
Und selbstverständlich zeige ich weitere Aufnahmen in meinem Portfolio „Theaterfotografie„
Habt ihr schon mal die Bad Hersfelder Festspiele besucht? Wie haben sie euch gefallen?
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[…] verwirklichte. In der Hauptrolle des Theseus war Christian Schmidt zu sehen, der auch in der “Komödie der Irrungen” eine Doppelrolle hatte. Er spielte bereits 1999 bei den Bad Hersfelder Festspielen den […]